Die Colitis ulcerosa ist eine in Schüben verlaufende chronische Entzündung der Dickdarmschleimhaut. Zwar stehen zur Behandlung aus Schulmedizinischer Sicht eine ganze Reihe an Medikamenten zur Verfügung, Diese zielen allerdings meist nur darauf ab, das als zu aktiv empfundene Immunsystems zu unterdrücken. Da sich hier gerade die Erkenntnisse zu den Ursachen der Colitis ulcerosa dramatisch ändern, ist es nicht überraschend, dass sich die Therapieerfolge damit in Grenzen halten und vor allem bei längerer Anwendung starke Nebenwirkungen auftreten können.
Colitis ulcerosa – Symptome & Ursachen
In Deutschland leiden etwa 300.000 Patienten an einer Colitis ulcerosa. Frauen sind genauso oft davon betroffen wie Männer. Das typische Erkrankungsalter liegt meist zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr. Die häufigsten Symptome sind wiederkehrende Durchfälle, Darmblutungen und Koliken. Manchmal sind sogar mehrere Gelenke, die Haut oder auch die Augen mitbetroffen. Mit Dauer der Erkrankung steigt auch das Risiko für Darmkrebs. Aber auch die Begleiterkrankungen und die Nebenwirkung der verabreichten Medikamente sind häufig sehr unangenehm.
Die Ursache ist weitestgehend unklar, jedoch scheinen Vererbung, Immunsystem und Psyche in der Regel daran beteiligt zu sein. Es wurde bisher angenommen, dass bei genetisch vorbelasteten Menschen eine krankhaft gesteigerte Immunreaktion gegen die Darmflora zum Ausbruch der Krankheit führt. Neue Erkenntnisse deuten hier aber viel häufiger auf ein geschwächtes Immunsystem hin. Ein spezielles Eiweiß, das für die Bildung des Entzündungsbotenstoffes NFkB zuständig ist, scheint ständig aktiv zu sein.
Therapie – Was kann bei Colitis ulcerosa helfen?
Ein akuter Schub lässt sich – je nachdem wie ausgeprägt die Beschwerden sind – erstmal mit entzündungshemmenden Mitteln und/oder Kortison behandeln. Danach wird vielen Patienten geraten, weiterhin Medikamente einzunehmen, um eine Unterdrückung der Symptome zu begünstigen. Wer lang andauernd unter heftigen Schüben leidet, muss unter Umständen den Darm entfernen lassen. Solch eine Operation verspricht für schwer Betroffene eine viel bessere Lebensqualität, weil das Hauptentzündungsorgan – der Dickdarm – vollständig entfernt ist. Allerdings muss der Patient anschließend mit gewissen Einschränkungen leben.
Mikronährstofftherapie bei Colitis Ulcerosa
Bei der Colitis ulcerosa ist ein Mangel an Mikronährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, etc. sehr häufig. Zum einen wegen der Nahrungsmittelunverträglichkeiten und der damit einhergehenden einseitigen Ernährung. Zum anderen wegen der Resorptionsstörung des Darms, die durch die Entzündung und die Durchfälle bedingt ist. Aber auch die eingesetzten Medikamente führen häufig zu Mikronährstoffmängeln.
Eine der leider häufigsten Komplikationen bei Colitis ulcerosa ist die sogenannte Anämie. Diese volkstümlich genannte Blutarmut basiert oft auf einem Mangel an Eisen- und B Vitaminen und führt zu Müdigkeit und geringerer Leistungsfähigkeit bei den Patienten.
Mikronährstoffe spielen auch eine wichtige Rolle beim Schutz vor Krebserkrankungen und beim Erhalt der Knochendichte. Denn auch die Osteoporose stellt eine häufige Komplikation der Colitis ulcerosa dar. Osteoporose mit der Gefahr von häufigen Knochenbrüchen tritt bei mehr als der Hälfte aller Patienten mit Colitis ulcerosa auf.
Sekundäre Pflanzenstoffe haben in den häufigsten Fällen einen stark entzündungshemmenden Effekt. So konnte die positive Wirkung von hochdosiertem Curcumin bei Kindern und Erwachsenen mit Colitis ulcerosa festgestellt werden.
Des Weiteren sind die Spurenelemente Zink und Selen zu erwähnen. Erst vor kurzem wurde nachgewiesen, dass auch schon ein geringfügiger Zinkmangel einen ganzen Entzündungsschub auslösen kann. Selen hingegen besitzt eine hohe antioxidative Wirkung und wirkt dadurch sowohl entzündungshemmend als auch schützen für dem Darm vor dem sogenannten oxidativem Stress, also den aggressiven freien Radikalen.
Außerdem ist mittlerweile bekannt, dass mit Mikronährstoffen zahlreiche Komplikationen der Colitis verhindert werden. Besonders gefürchtet ist eine Beteiligung des Herzens. So kann ein Mangel an Carnitin zu einer fortschreitenden Herzschwäche bei Colitis-Patienten führen. Daneben zeigt Carnitin auch noch deutliche Wirkungen gegen die Darmentzündung.
Veränderungen im Lebensstil
Der schwierigste Teil der Therapie für Patienten, ist die Veränderung im Lebensstil. Sie sollten insgesamt etwas weniger Kohlenhydrate essen, also weniger weißes Brot, weniger Nudeln und Reis, dafür etwas mehr Gemüse und Obst. Zu viele dieser getreidehaltigen Sattmacher fördern Entzündungen und stören das Gleichgewicht im Darm. Außerdem steht hier auch das Klebeeiweiß Gluten mit unter Verdacht, Entzündungen im Darm zu begünstigen.
Doch auch die Lebensweise und -einstellung kann erheblichen Einfluss auf die Symptomatik haben. Schon früh wurden von Experten Richtlinien für die eine möglichst gesunde Lebensweise für Patienten mit Colitis ulcerosa aufgestellt. Diese Richtlinien beinhalten selbstverständlich auch körperliche Aktivität. Regelmäßiger moderater Sport soll dem Knochen- und Muskelverlust entgegenwirken und die Gesamtgesundheit verbessern. In diesen Richtlinien wird ein aerobes Ausdauertraining von 20 bis 60 Minuten Dauer an zwei bis fünf Tagen in der Woche empfohlen. Zusätzlich sei an zwei Tagen in der Woche ein moderates Krafttraining sinnvoll.
Colitis ulcerosa – Was Sie selbst tun können
Essen und Trinken
- Trinken Sie immer genügend Wasser. Die Empfehlung von 2 Litern am Tag sollte nie unterschritten werden!
- Essen Sie gesund, leicht und abwechslungsreich.
- Meiden Sie künstliche Zusätze in Speisen und Getränken.
- Verwenden Sie oft hochwertige pflanzliche Öle in der Küche (z.B. Lein-, Walnuss- und Rapsöl)
Mikronährstoffe
- Nehmen Sie täglich einen natürlichen Mikronährstoffkomplex zu sich, um die optimale Zellversorgung mit allen Mikronährstoffen sicher zu stellen.
Lebenswandel
- Regelmäßiger Sport kann helfen, Stress abzubauen und das Immunsystem zu stabilisieren.
- Gehen Sie rechtzeitig ins Bett und schlafen Sie genügend um Erholung und Regenration zu fördern.
- Machen Sie mindestens einmal eine strukturierte Patientenschulung mit, um Tipps und Tricks zum Umgang mit der Krankheit zu erlernen.